M&I KunstMuseum
Zeitgenössische Fotokunst zum Erleben

Sonderausstellung im Foyer

Raumplan


Der Raumplan ermöglicht Ihnen einen Weg durch das Museum mit Anklicken der einzelnen Elemente.


Notausgang

06 Zum Schluss – Jugendschutz & Epilog

Sie sind hier

01 Der Kelch & Der Stab – #FreeTheChalice / #FreeTheWand

05 Exkurs in die Musik

04 Radikale Stimmen – Schiele, Gentileschi, Nora, Tunick

02 Der Blick & Die Brust – #FreeTheNipple / #FreeTheBreastEye


03 Frühstücke – Gemeinschaft & Enthüllung



Verbotede Freiräume - Verhüllte Wahrheit


Mahnmäler der Verhüllung

22. September 2025 - 31.Dezember 2025


Kunst, Erotik und die Erfindung der Scham
Ein Manifest der Körperlichkeit – aus der verbannten Sammlung

Feuerlöscher


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Einführung in die Sonderausstellung


💧 Hallo, ich bin Nora, Nora Helmer.


Portrait von Nora

Nein, ich bin nicht die Frau, von der Henrik Ibsen in Et Dukkehjem (Ein Puppenheim, 1879) erzählt. Aber ebenfalls eine literarische Protagonistin inspiriert von Ibsens Figur, längst meine eigene Stimme: weitergehend, wo einst ein Theaterstück endete.


Ich bin bekannt aus einigen Geschichten, die Ingo, der Kurator dieses Museums, der auch Autor ist, erzählt.


Jetzt bin ich einmal aus den Seiten und Zeilen herausgestiegen, um Euch – ich darf doch, wie es auch bei mir zu Hause üblich ist – informell sprechen, durch diese Sonderausstellung literarisch und mit eigener Meinung und Erfahrung zu begleiten.


Ja, Ingo hat mich nicht nur erschaffen. Ich durfte ihm sogar in einer Geschichte persönlich begegnen. Seit dem sind wir sehr gute Freundin und Freund.

Diese Sonderausstellung zeigt, was verboten und verhüllt, moralistisch verurteilt und diskreditiert wurde. Sie lädt ein, hinzusehen – auf das Verborgene und auf das, was wir wieder freilegen können.


Denn Verhüllung löscht nicht nur Körper, sie löscht Ausdruck, Selbstverständlichkeit und Würde. Zensur behauptet, zu schützen – doch sie verdeckt, was heilt und verbindet.


Wir sprechen hier nicht nur von einer Diskreditierung, sondern von einer Stigmatisierung. Diskreditierung ist ein Angriff, ein Akt – aber Stigma bleibt haften, klebt an Menschen und an Bildern, oft über Generationen hinweg. Es sagt: du bist Makel, nicht Ausdruck.


Darum geht es um unsere Reaktion: Denn nur wenn wir das Stigma benennen, können wir es auch ablegen.


Heute kleben Worte mit einem # davor an Bildern, Körpern, Geschichten. Manche befreien, manche stigmatisieren. Wir sammeln einige davon – als Spiegel unserer Zeit.


Hashtag              

Bedeutung / Kontext

Bezug zur Ausstellung

#FreeTheNipple

Protest gegen Zensur weiblicher Brüste in sozialen Medien.

Direktes Echo auf Noras Bild und auf die Diskussionen um Courbet und Waterhouse.

#FreeTheBreastEye
#FreeTheChalice
#FreeTheWand

Protest gegen die moralische Zensur des Blicks auf den Körper – das Auge darf nicht verhüllt werden.

Verbindet den Diskurs über Körperteile mit der Frage des Sehens selbst – was wir sehen dürfen, prägt unsere Wahrnehmung und unsere Freiheit.

#BodyPositivity

Bewegung für Akzeptanz aller Körperformen und -arten.

Verbindet sich mit Schiele, Nora und Tunick – Körper als Vielfalt, nicht als Normabweichung.

#MeToo

Aufdeckung sexueller Übergriffe und Machtmissbrauch.

Resonanzraum zu Gentileschi und Noras eigener Geschichte.

#ArtNotPorn

Verteidigung von Kunstwerken gegen Pornographie-Vorwürfe.

Passt besonders zu Courbet und den Reaktionen darauf.

#UncensoredArt              

Kampagne für freie Sichtbarkeit künstlerischer Arbeiten.

Verbindet die gesamte Ausstellung mit der Idee der „Mahnmäler der Verhüllung“.

#LoveIsLove

Feier der Vielfalt von Liebe und Identität.

Brücke zu Petras „Zurück im Paradies“ und Noras Reden über Einheit in Liebe.


Viele Gedanken hier sind im Dialog entstanden – darum danke ich ChatGPT ausdrücklich.
So beginnt die Reise: mit einem Fluss, der in mir entspringt, mich trägt und über mich hinausfließt.


Wo immer Ihr blau geschriebene Worte seht, sind es meine.


Manchmal braucht es einen Wechsel des Blickwinkels.
Wer unsere Ausstellung auf dem Handy besucht, drehe das Bild ruhig ins Querformat –
und die Räume öffnen sich weiter.